architekturlandschaft.niederösterreich

Kläranlage Senningbach

Objekt

Kläranlage Senningbach

Ort

2004 Niederhollabrunn
Senningbach L25
Korneuburg
Weinviertel

Bautentyp

Sonderbauten

Baustoffe

Beton

Projektstatus

ausgeführt

Chronologie

Fertigstellung: 2008

ArchitektIn

Franz Sam

Irene Ott-Reinisch

Lage

48° 27' 30'' N
16° 14' 18'' E

KLARE TYPOLOGIE
Die Kläranlage wurde, die Gunst des Gefälles sowie den Senningbach als Vorfluter nutzend, zwischen den zwei Dorfgemeinden Großmugl und Niederhollabrunn positioniert.


Der Anspruch, den Franz Sam und Irene Ott-Reinisch an dieses Bauwerk der Kläranlage stellten, dessen hohe technische Komplexität durch die Ingenieursplanung realisiert wurde, war die künstlerische Gestaltung, ein »formales Redesign« für eine zeitgenössische Typologie dieser Bauaufgabe. Die Kläranlage sollte nicht, wie in vielen anderen niederösterreichischen Ortschaften, hinter der Fassade eines einfamilienhausähnlichen Gebildes versteckt werden, sondern stolz als Form, die sich semantisch als Kläranlage im Dienste einer sauberen Umwelt
zu verstehen gibt, gezeigt werden. In Zusammenarbeit mit dem Energieversorger EVN, die das Projekt übernahm, da die Finanzierung durch die beiden Gemeinden alleine nicht möglich war, wurde eine weniger radikale und weniger witzige Lösung als das ursprünglich geplante Haifischbecken realisiert. Die hellgrauen Gebäude liegen wie Wale in der durch landwirtschaftliche Nutzung geprägten Umgebung. Vom Rechenhaus über Belebungsbecken bis zu Trockenbereich und Nachklärung hätte in der ursprünglichen Planung auch ein Farb- sowie Lichtkonzept die Pumprichtung zwischen den runden und ovalen Sichtbeton becken signalisieren sollen. Trotz der nur teilweisen Umsetzung der Konzeption wurde hier eine innovative und mutige Typologie entwickelt, die als Monument für die Botschaft der Kläranlage aus der Senke auftaucht.

Text: Elke Krasny