Weißer Monolith (Haus B.)

GEWAGT
Keine Frage, dieses Wohnhaus fällt auf, aber das will es auch, wie die Architektin Connie Herzog erklärt:

»Neue Architektur wagt sich erst vorsichtig und vereinzelt in die Region des Weinviertels. Umso überraschter ist man, wenn man plötzlich mitten im dicht verbauten Stadtgebiet Mistelbachs, an einer stark befahrenen Straße unweit des Hauptplatzes, einen weißen, eine selbstbewusste Architektursprache sprechenden Monolith entdeckt.« Ein Baukörper aus einem Guss, so könnte man in aller Kürze das Haus beschreiben, zur Straße geschlossen, nur die Faltung verleiht dem Bau eine gewisse Dynamik und hebt ihn von den herkömmlichen Wohnboxen ab.

Eine einheitliche, weiße Schicht auf Kunstharzbasis überzieht die gesamte Oberfläche, sie macht keinen Unterschied zwischen Dach und Wand, dazu noch fugenlos, was den Eindruck des »Aus einem Guss«-Seins noch bestärkt. Straßenseitig befindet sich die Arztpraxis des Bauherrn, den privaten Teil des Hauses betritt man über einen eigenen Eingang im Hof, und dieser orientiert sich ausschließlich zum Garten.

Das Farbkonzept beschränkt sich auf zwei »starke« Farbtöne: das Weiß der Außenhaut kombiniert mit einem kräftigen Schwarz, das als beschichtetes Metall sämtliche Eingangsbereiche und Öffnungen definiert, quasi als Kontrastprogramm. Das Thema »Weiß« wurde auch im Inneren konsequent verfolgt: weiße Möbel, weiße Küche, weiße Regale, auch die Ordination wurde in Weiß gestaltet.