Wohnheim Viehofen der Emmausgemeinschaft St. Pölten
3107 St. Pölten-Viehofen
Ortweingasse 2
St. Pölten (Stadt)
Mostviertel
Wohnhaus Siedlung
Glas
Planung: 1994
Fertigstellung: 1997
Zeitlhuber Richard Architekturbüro (10)
Emmausgemeinschaft St. Pölten (2)
48° 13' 35'' N
15° 38' 24'' E
Wohnen als Aufbruch in die Selbstbestimmung
Gemeinsames Leben als geschützter Rahmen zur sozialen Reintegration bietet das Wohnheim der St. Pöltner Emmausgemeinschaft in Viehofen. Der Umbau des ehemaligen Meierhofs erfolgte durch Richard Zeitlhuber.
Partizipativ und an den Ansprüchen orientiert, das zeichnet Richard Zeitlhubers Ansatz in der langjährigen bauenden Zusammenarbeit mit der Emmausgemeinschaft, dem Verein zur Integration von sozial benachteiligten Personen aus. Das ehemalige Wirtschaftsgebäude des Schlosses Viehof, vis à vis der Pfarrkirche gelegen, wurde zum Wohnheim. Im 40 Meter langen Dachboden finden sich nun Zimmer, die in Dimension, Organisation und Ausstattung an Studentenheime erinnern.
Hier finden bis zu 18 Männer, Obdachlose, Wohnungslose, Langzeitarbeitslose, Haftentlassene, politisch Verfolgte, Suchtgefährdete oder ehemalige Heimkinder, ein Zuhause. Das Leben ist durchaus familienähnlich organisiert. Der Wechsel zwischen Privatsphäre in den im Dach untergebrachten Zimmern und dem Gemeinschaftstraining beim Essen, Kochen, Reinigen, Sprechen stärkt den Aufbruch in die Neuorientierung. Die Räume spielen hier die Rolle der unaufdringlichen Unterstützung und der Ermöglichung dieser Begegnungen als soziales Lernen im geschützten Rahmen. Geben sich Dachausbau und Umnutzung des bestehenden Meierhofes mit seinen markanten Gewölben betont zurückhaltend, so wurde mit dem Stiegenhaus ein skulpturales Zeichen gesetzt, das das Haus auch nach außen öffnet. Der schwebend in den Hof gestellte Solitär des Stiegenhauses mit seiner durchgängigen Verglasung öffnet sich leuchtend nach außen.