Landespensionistenheim St. Pölten
3100 St. Pölten
Hermann Gmeiner-Gasse 4
St. Pölten (Stadt)
Mostviertel
Gesundheit Soziales
ökologisch bauen
ausgeführt
Fertigstellung: 2000
Architekturbüro Reinberg ZT GmbH (9)
48° 12' 20'' N
15° 38' 18'' E
Wie ein Schiff angedockt, liegt das Landespensionistenheim St. Pölten von Georg W. Reinberg an der Traisen. Die Nähe zum Naherholungsbereich der Aulandschaft ist allgegenwärtig spürbar.
Die gebogene Westseite des Baus reflektiert in den zahlreichen Fenstern Himmel und Landschaft, wenn nicht gerade die bunten Jalousien in ihrer Funktion als individuelle Sonnenblenden im Einsatz sind. Die geradlinige gelbe Ostfassade dagegen wurde mit monochromen Jalousien in grau-blau ausgestattet. Über einen zweigeschossigen Eingangsbereich öffnet sich der kompakte Baukörper, der in 51 Einbett- und 35 Zweibettzimmern den Heimbewohnern einen alternativen Alterswohnsitz bietet. Das Konzept basiert auf der Einstellung, dass der Verlust von Selbständigkeit im Alter nicht zur Entmündigung von Menschen führen darf, und wurde vom Architekten stets als optionale eigene Wohnform avisiert.
Besonderes Augenmerk lag darin, auch weniger mobilen Bewohnerinnen und Bewohnern am alltäglichen Geschehen im Haus teilnehmen zu lassen. Die Zimmer verfügen nicht nur über Außenfenster, sondern auch über jeweils ein schmales hohes Fenster neben der Tür, das den Blick in die Halböffentlichkeit der fünfgeschossigen begrünten Innenhalle freigibt. Die Kommunikation findet auf der Galerie entlang des glasüberdachten Innenhofes statt. Verbindende Brücken erhalten den Charakter einer kleinen Aussichtsplattform. Das Dach stellt eine Kompromisslösung zwischen Auftraggeber und Architekt dar. Den daraus resultierenden Verlust an Transparenz glich Reinberg durch die Verspiegelung der vom Bauherrn geforderten Betonträger aus.
Nicht nur die Wintergärten an der Südwestecke sind mit Tageslicht durchflutet, sondern der gesamte Bau. Der großzügige Innenhof sorgt für qualitative Raumluft, ergänzt durch ein spezielles Lüftungssystem, das wiederum durch die Übertragung der Wärme der Abluft auf die Zuluft die Energieversorgung durch das Fernwärmenetz gemeinsam mit der hochwertigen Wärmedämmung unterstützt. Umweltfreundliche Baustoffe sorgen für gutes Klima.