Die Gemeinde Winklarn liegt im Nahbereich von Amstetten und verfügt über eine eindrucksvolle Reihenhausanlage in Passivhausqualität.

Die Entwicklung des Reihenhaustypus als Siedlungsmodell durch Poppe & Prehal wurde als Prototyp in Winklarn erstmalig umgesetzt. Möglich ist das Modell in Klein- und Umlandgemeinden ebenso wie in Städten.
Die vollunterkellerten Häuser in Holzbauweise wurden in einer Reihe angeordnet: sechzehn Objekte ergeben das Gesamtgefüge der Anlage. Die Fassade in unbehandelter Lärche lebt und sorgt neben der klaren Formensprache der kubischen Häuser für die Charakteristik der Siedlung. Der Straßenraum wurde so gestaltet, dass nur die Bewohner zufahren. Dadurch wurde die Rückeroberung des Straßenraums in Gang gesetzt.
Die Zielgruppe, an die sich das Wohnmodell richtet, umfasste ursprünglich 30 bis 40jährige. Vor Ort hat sich herausgesellt, dass auch Menschen im Alter von 60 aufwärts Interesse an der Passivhaussiedlung zeigen. Die Aufbruchstimmung ist deutlich spürbar. Das Projekt birgt viel Potential. Auf die Frage nach dem Spannungsfeld zwischen urban und ländlich, das der Siedlung inne zu wohnen scheint, heißt es auf Architektenseite, dass sowohl im ländlichen Bereich urbane Situationen möglich sind, wie auch dörfliche Gretzlbildung in der Großstadt vorkommen kann.
Mit dem Ansatz, Stimmungen zu erzeugen, aber nicht alles zu gestalten, haben Poppe & Prehal den Bewohnerinnen und Bewohnern der Siedlung in Winklarn viel Spielraum gelassen, der zweifelsfrei im Sinne aller Beteiligten gut genutzt wird.