Firmenarchitektur expressiv
Firmenarchitektur ist in hohem Ausmaß eine Architektur der Kommunikation. Nach außen wie nach innen geht es um die Vermittlung des Produkts, die Generierung eines adäquaten Raum gewordenen Bildes.

Zwischen expressiver Skulptur und schlichter Box beschreitet das für das Unternehmen Rheinzink 1991 in Herzogenburg geschaffene Büro- und Lagergebäude eine eindrückliche Gratwanderung. Richard Zeitlhuber und Wolfgang Pfoser setzten auf die Signifikanz der Oberfläche, das Werkmaterial des Unternehmens, Rheinzink-Titanzink, spielt die entscheidende Rolle. Der Bauzinkhersteller Rheinzink, seit 1969 befindet sich der Firmensitz und Verwaltungsstandort in Datteln am Rande des Ruhrgebiets, ist weltweit in 27 Ländern mit Niederlassungen vertreten. Das traditionelle Paketwalzverfahren ersetzte Rheinzink durch die Technologie einer kontinuierlichen Breitband-Gieß-Walzstraße. Vor dem Hintergrund eines Unternehmens mit Innovationsanspruch, dessen Werkstoff weltweit für Dächer, Fassaden, Rinnen, Rohre eingesetzt wird, galt es eine Architektur zu entwickeln, die sich von der landläufigen Tristesse peripherer Gewerbezonen deutlich abhebt. Die Lagerhalle ist durch ihr horizontales Streifenmuster in Weiß und Blau markiert, der Büroteil, der an einer Ecke in die Halle eingeschnitten ist, hat eine konkave, mit Zinkblech verkleidete Wand. Der Büroteil springt vor, ein ebenfalls dynamisch vorspringendes Dach fliegt über dem Steg des Eingangsbereichs. Aus einer einfachen Lagerhalle mit Büro wurde eine Kiste mit skulpturalen Anklängen. Beim 15-Jahre Rheinzink in Herzogenburg Jubiläum konnte man sich davon überzeugen, dass die expressive Architektur auch in ihren Details noch immer überzeugend ist.