Postamt Reichenau
2651 Reichenau an der Rax
Hauptstraße 32
Neunkirchen
Industrieviertel
Lokale Geschaefte
Beton
Holz
ausgeführt
Fertigstellung: 1984
47° 41' 42'' N
15° 50' 47'' E
Biedermeier Relaunch
Am Ortsrand von Reichenau liegt das Postamt. Das Bauwerk aus den frühen 1980er Jahren wird gut in Schuss gehalten, der Vorplatz wirkt gepflegt.
Für Josef Krawina war die Einbeziehung vorhandener baulicher Strukturen entwurfsbestimmend. Es wurde auf den Status der Gemeinde als traditionsreicher Kurort mit entsprechendem Fremdenverkehr Rücksicht genommen. Neben historischen Villen - in der Villa Hartholz etwa erblickte Otto Habsburg das Licht der Welt - ist vor allem das Biedermeier in Reichenau anzutreffen. Dementsprechend orientieren sich beim Postamt Dachform oder Gesimse an dieser Stilepoche. Die Ableitung von Traditionen unter besonderem Augenmerk auf regionale Eigenarten ist gerade für die Entstehungszeit des Gebäudes durchaus zeittypisch. Angestrebt wurde dabei eine gewisse Zeitlosigkeit des Gebäudes. Die spitzen Formen, die plastischen Details und die ausgeprägte Akzentuierung der Fesnter geben dem Postamt ein eigenes Gepräge. Der Einsatz von dunklem Holz gegenüber den hell verputzten Flächen erzeugt starke Kontraste. Die großzügig eingeplanten Fensterflächen waren dazu gedacht, den Einsatz von Kunstlicht zu reduzieren. Früher war nicht nur die Post im dreiteiligen Bauwerk untergebracht, sondern auch Räume für den Bautrupp sowie Garagen. Gängen verbinden alle Gebäudeteile untereinander.
Text: Theresia Hauenfels