Im Zuge des Kirchenbaus wurde in Wimpassing – vom Sakralbau durch eine Straße getrennt – eine Aufbahrungshalle errichtet. Aufgrund des zunehmenden Verkehrs an der Bundesstraße war in den frühen 1960er Jahren die Sicherheit des Leichenzugs nicht mehr gewährleistet.

Man verlegte die Einsegnungen direkt an den Friedhof in St. Valentin. Das nun leer stehende Bauwerk mietete die evangelische Kirche, die es 1963 von der Gemeinde kaufte und als Gotteshaus nutzte.

Die heutigen Besitzer erwarben das Gebäude im Jahr 2003. In der Zwischenzeit hatte es als Lager und für Arbeiterwohnungen gedient und war in einem schlechten Zustand. Mit vorsichtigen Sanierungsmaßnahmen erfolgte die Umnutzung als Wohnhaus. Das Kirchenkreuz aber wurde vom neuen Besitzer, einem Restaurator, gleich zu Beginn abgeschnitten. Der Zugang erfolgt ebenerdig und führt direkt in den Hauptraum, der mitunter als Proberaum für Musiker dient. In einer Seitenkoje befindet sich das Büro. Die hohen Fenster, die zum Schwarza-Ufer blicken, wurden unter Beibehaltung der Größe adaptiert: Heute verläuft die Fensterteilung nicht mehr mittig, auch wurde das Milchglas ausgetauscht. Die Wohn-, Schlaf- und Nassräume befinden sich im Untergeschoss, das man über eine geschwungene Treppe erreicht. Von hier aus erfolgt auch der Zugang in den Garten. An einer Straßenkreuzung gelegen, ist von der Querstraße aus das Haus auch über den Wohnbereich zugänglich.