Städtisches Wasserwerk
2340 Mödling
Quellenstraße 15
Mödling
Industrieviertel
Sonderbauten
Ziegel
ausgeführt
Fertigstellung: 1922
48° 4' 27'' N
16° 17' 9'' E
Die Wasserversorgung von Mödling erfolgte noch im 19. Jahrhundert über eine hölzerne Wasserleitung, die in den 1860er Jahren von einer gusseisernen abgelöst wurde. Quellen im Prießnitztal versorgten die Stadt mit Trinkwasser, für Nutzwasser gab es Hausbrunnen.
Zur Jahrhundertwende kam eine neue Anlage mit Senkbrunnen und Pumpen zum Einsatz, aber Rohrbrüche störten die Wasserversorgung. Schließlich entschloss man sich, direkt in Mödling nach Wasser zu bohren. In der Nähe der Brunnstube der Kronprinz-Rudolf-Wasserleitung wurde man fündig. Man schloss mit Wien einen Vertrag zur Wasserlieferung ab. Nun galt es, das Wasser der Wiener Hochquellen-Wasserleitung von der Brühler Straße in das Versorgungsnetz von Mödling zu leiten, der Höhenunterschied betrug jedoch 18 m. Um diese Distanz zu überwinden wurde ein Pumpwerk errichtet. Die Maschinen-Anlage plante Petz & Co, ein Mödlinger Betrieb. Das Gebäude wurde von Herrmann Tamussino entworfen: Der kubische Baukörper ist hakenförmig angelegt. Die Fenster sind mit rot-weiß-rot gestrichenen Holzläden geschmückt, die dem Bau gewissermaßen ein schmuckes Aussehen verleihen. Der technoide Charakter wurde dagegen weniger hervorgehoben. Von Herrmann Tamussino stammt u.a. auch die ehemalige Feuerwehrremise von Mödling, die seit 1985 als Pfarrheim genutzt wird.
Text: Theresia Hauenfels