Im Gebäudekomplex von Landesbibliothek und Landesarchiv bildet erstere als Nordflanke den größten Bereich innerhalb der dreiteiligen Struktur.

Nach außen wirkt das Ensemble stark einheitlich, setzt sich jedoch in der Gestaltung des jeweiligen Innenlebens deutlich von einander ab.
Für die planenden Architekten Paul Katzberger und Karin Bily galt es, neben entsprechenden Lesezonen auch Bücherdepots und grafische Archive, sowie Katalogisierung, Buchrestaurierung, aber auch die Verwaltung im Quader unterzubringen. Dass Benutzerfreundlichkeit bei der komplexen Planung der Bibliothek oberste Priorität darstellte, wird bereits bei Eintritt in das Gebäude an der Gewährleistung eines barrierefreien ebenerdigen Zuganges zum Aufzug sichtbar. Im Obergeschoß befindet sich der reguläre Lesesaal, der auf 430 Quadratmetern den Nutzern 30.000 Bände zugänglich macht. Der Einsatz zweckorientierter Möblierung stillt das Bedürfnis nach konzentriertem Arbeiten. Tageslicht tritt durch ein nordseitiges Fensterband, sowie ein großes Oberlicht ein. Als Schallschutz sowie Gestaltungselement des Lesesaals fungieren Eichenholztäfelung, darüber fein gelochte Aluminiumpaneele. Genau jene Metallverkleidung sorgt auch für eine eindrucksvolle indirekte Beleuchtung des Raumes.
Der Lesesaal ist unangefochtenes Kernstück des Hauses: Die schlanken Stützen aus Stahlbeton wandeln sich im Spiel der Beleuchtung zu skulptural anmutenden Säulen und schaffen damit einen veritablen Lesetempel.