SEMINAR
Der lang gezogene Baukörper entstand als Wohnheim des Canisiuswerks für angehende Priester. Davor waren die Studenten, die in Horn die Aufbauschule besuchten, in einer Pension in Rosenburg-Mold untergebracht.

Auch der Schuldirektor engagierte sich, damit der Standort Horn attraktiv blieb und die Schule nicht nach Retz verlegt wurde. Ladislaus Hruska wurde mit dem Entwurf beauftragt. Auf der Baustelle arbeiteten auch Studenten mit – neben Baugesellen aus Belgien. 1959 wurde das Haus gesegnet, und das Schuljahr startete mit rund 95 Studenten. Heute wird das Heim v. a. für Weiterbildung genutzt.

Die Kapelle, die erst 1960 fertig gestellt wurde, befindet sich am rechten Ende der Anlage und wird über das erste Obergeschoß erschlossen. Vertikale Fensterbänder gliedern die von außen hermetisch wirkende kompakte Form. Die Gläser wurden von Heinrich Tahedl gestaltet. Ein schlichtes Kreuz sitzt am Dach. Die vier Geschoße
des Heims ordnen sich galerieartig um einen atriumähnlichen Innenhof. Das Dachgeschoß, nach außen hin luftig abgesetzt, gibt dem Gebäude einen modernen Akzent. Allein der Blick ins Umland ist einen Besuch wert. Dass der Architekt am Hochhaus am Matzleinsdorfer Platz in Wien beteiligt war, wird auch in Horn sichtbar. Der Festsaal wurde 1975 fertig gestellt.
Ab 1979 erfolgten Sanierungen und Ausbauten durch Architekt Hans
Schweinberger.